11. Mai, North-Uist
In Kallin war ein Fischverkäufer, bei dem wir uns für heute unser Abendbrot sicherten. Niemals habe ich solche Berge von Jakobsmuscheln gesehen! Die lagen da einfach so rum!
Nach einer vergeblichen Otter-Suche in der Nähe fuhren wir weiter Richtung Norden – wir immer hinter Di und Bert. Irgendwo zwischen Paible und Tigharry war eine Kirche mit unendlich vielen Autos, die da parkten. Da stand auch ein Polizei Auto, und wie David nunmal ist, hielt er an und fragte was hier los sei. Eine Polizisten erklärte, dies sei die Beerdigung einer „very popular person“, und ob wir zufällig da vorne links auf den Campingplatz wollten, denn wenn ja, so hätten wir Glück, denn gleich würde die Straße gesperrt. „Nein, nein“ sagt David, „wir fahren weiter zur Landspitze.“
Baile Raghnaill
Wir fahren also weiter, sehen aber Di und Bert nicht mehr. Ich denke mir, ich frag mal auf WhatsApp nach wo die so sind, da kommt schon eine Nachricht: „Wir sind nach Balranald abgebogen“. Jetzt mußte ich erst mal gucken wo Balranald ist, fand es aber nicht. Da es aber nicht so viele Möglichkeiten gab abzubiegen, beschlossen wir umzudrehen und auf Schilder nach Balranald zu achten. Wir wendeten in 20 Zügen und kamen bald wieder in die Nähe der Kirche, da sahen wir schon das Polizeiauto die Straße blockieren und die Polizistin, wie sie eine Kolonne von 100 Fahrzeugen in eine bestimmte Richtung lotste: Baile Raghnaill. Das mußte der Gälische Name von Balranald sein, wo Di und Bertie abgebogen waren und jetzt auf uns warteten. Laut Wegweiser war dort ein Friedhof, und all die Leute, die in der Kirche waren, fuhren jetzt zur Bestattung. Wir kamen nicht hin und die beiden nicht zurück. Zum Glück hatten wir noch Zeit bis unsere Fähre in Berneray ab fuhr.
Wir telefonierten hin und her um uns zu finden, als die ersten Fahrzeuge der Autokolonne Di und Bert erreichten. Es dauerte eine Weile, bis wir uns hinten anreihen konnten, aber irgendwann klappte es dann und wir trafen unsere Freunde in der Nähe des Friedhofs an einem Campingplatz in einem Naturreservat. Es war wohl der Bruder des Bäckers, oder sowas, der verstorben war, und angeblich waren 700 Leute gekommen, sogar von den benachbarten Inseln. Abgefahren.
Der Strand an diesem Reservat war mega! Das Wasser war so türkisblau, das kann nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Jemand muß Farbe ins Wasser geschüttet haben. Das kommt leider auf den Fotos so gar nicht durch.
Jedenfalls genossen wir die Windstille, das Rauschen der Wellen und den Gesang der Lärchen. Bitte im folgenden Clip genau hin hören! 😊
South-Harris
Auf der Insel Harris änderte sich tatsächlich die Landschaft etwas! Hier sind Berge und sogar Bäume! Und noch mehr Schafe, und auch Eulen fliegen hier rum! 🦉🦉🦉
Unser neuer Campingplatz für die nächsten zwei Tage ist der Traigh Horgabost Caravan Park in South Harris. Wir haben hier keinen Strom und sind komplett autark. Und wir stehen wieder mal voll schief! Mir sind vorhin die Tomaten runter gefallen, die sind alle zur Tür gerollt. Aber wenigstens brauchte ich sie nicht lange suchen 😁.
Heute Abend gab es in Butter gebratenen Kabeljau, Jakobsmuscheln und Black Pudding, dazu Salat.
Gerne würden wir morgen etwas in den Bergen wandern gehen, aber es soll mal wieder stark regnen 😩, mal sehen wie es wird.
Hier kommen noch ein paar Bilder vom Tag: