Ich schreibe diesen Blog nach zwei Gin & Tonic – weil wir sonst nichts anderes zu tun haben 😂. Nee ernsthaft, es ist schrecklich schön hier in South-Uist. Nichts als Felsen, Dünen und Schafe. Aber ich muss von vorne anfangen.
9. Mai, Barra
Wir erwachten mit Sturm und Regen. Da wir noch Zeit bis zur Fähre hatten, beschlossen wir nochmal nach Vatersay zu fahren, denn da war ein Café. Als wir ankamen, war da aber kein Tisch mehr frei. Und man darf sich dieses Café nicht so vorstellen, wie man sich ein Café so vorstellt. Das war einfach ein Gebäude in den Dünen mit einem Raum wo Tisch an Tisch lieblos nebeneinander standen und einer Theke, an der man Kuchen und Sandwiches kaufen konnte. In diesem Café waren mehr Leute, als wir bisher auf der gesamten Insel gesehen haben. Sonst ist hier ja auch nichts 😂.
Wir kauften also Kaffee und Lemon Cake und Chocolate-Walnut Cake und schnabbelten all das in unserem Camper. Das war viel gemütlicher.
South-Uist
Die Fährfahrt nach Eriskay dauerte gerade mal eine Stunde. Drüben angekommen fuhren wir ein paar Meilen weiter über einen Damm nach South-Uist zu unserem Campingplatz Kilbride. Der Stellplatz war nichts besonderes, im Grunde eine Wiese mit einem Wohnmobil nach dem Nächsten, aber dafür war es um so schöner am Strand, der direkt daneben lag.
Typisch für Felsenküsten wie hier sind Napfschnecken Muscheln und Strandschnecken in den herrlichsten Farben!
Wir gingen am Strand spazieren und kletterten über Felsen zum nächsten Strandabschnitt. David machte den Adler auf einen der Felsen, als er auf einem Algenteppich ausrutschte. Zum Glück ist nichts weiter passiert, außer daß er pitschnass wurde.
Zum Abendbrot kamen Di und Bert zu uns, da unser Camper einfach mehr Platz hat. Es gab den Rest Chili con Carne, Curryreis à la Diana und Würstchen.
Wir gingen früh ins Bett, draußen war es noch hell. Die Sonne kam sogar noch raus! Ich schottete die Fenster ab um unser Melatonin anzuregen, und was soll ich sagen – ich habe geschlafen wie ein Baby!
Um 4 Uhr wurde ich wach, da war es schon wieder (oder immer noch?) hell. Ich überlegte aufzustehen und duschen zu gehen, entschied mich aber doch dagegen. Ich kuschelte mich an meine Schnarchnase David und schlief tatsächlich weiter bis 8:00!!
10. Mai, South-Uist
Wir verließen unseren Campingplatz um kurz vor 10 bei herrlichem Sonnenschein. Das Meer schimmerte türkisblau, es war wunderschön:
Wir stoppten zunächst an einer Stelle in South Uist, wo laut Karte ein Schloss sein sollte, das „Ormacleit Castle“. Das war irgendwo zwischen Loch Chill Donnain Uarach und Loch Altabrug und entpuppte sich als eine Ruine, die aussah wie ein zerfallenes Haus. Drumherum nichts als Felsen, Moorland, Wasser und Schafe. Und das Ganze zog sich meilenweit Richtung Norden. Keine Bäume, kaum Häuser, erst recht keine Geschäfte oder Tankstellen oder irgendwas, das nach Zivilisation aussah.
Als nächstes parkten wir unsere Wohnmobile an einer Kirche mitten in der Prärie, von wo aus wir bis an die Küste und wieder zurück wanderten. Also sowas von am Ar… der Welt war ich zuletzt am ostafrikanischen Grabenbruch im Ngorongoro! Selbst die Schafe laufen hier vor uns davon. Und Kiebitze gibt es hier jede Menge!!
Zurück am Camper aßen wir noch zu Mittag, bevor wir unseren nächsten Campingplatz in North-Uist ansteuerten. Es gab Tee, Würstchen und Kuchen.
North-Uist
Ja, und jetzt sitzen wir hier in unseren Campern auf der Moorcraft Campsite. Es ist nicht zu fassen, aber wir haben hier Wlan! Der Strom kommt und geht, aber das Internet ist ziemlich gut. Wir werden vom Wind ordentlich hin- und her geschaukelt. Es regnet in Strömen, dann kommt wieder die Sonne kurz raus. Wir hatten ein paar leckere Gin & Tonics mit Di und Bert, und ich glaube, wir gehen heute wieder früh schlafen. Der Wind hat uns hier volle Breitseite, in keinem Fall gehe ich heute noch einen Schritt vor die Tür!
11. Mai, North-Uist
Nach einer nassen Nacht folgt ein sonniger Tag. Ab und zu regnet es immer noch, aber wir sind ja auch in Schottland.
Gleich fahren wir weiter gen Norden. Unterwegs wollen wir irgendwo anhalten, wo angeblich viele Otter sein sollen. Di möchte so gerne endlich einen Otter sehen 🦦.
Heute Nacht schlafen wir in Harris – Fähre geht um 17:00 ⛴️