Zwei Tage auf der Insel Barra

7. Mai, Barra

Wir hatten zunächst ein kleines „Ausgleichs“-Problem auf unserem neuen Campingplatz „Scurrival“ in Barra, denn die Wiese, auf der wir standen, fiel in sämtlichen Richtungen ab. Wir dachten mit unseren Ausgleichskeilen eine relativ gut Ebene gefunden zu haben, aber dann backte ich den Geburtstagskuchen für David – der wurde total schief 🤣!

Barra ist eine wirklich urige Insel. Die Strände sind weiß, das Meer teilweise türkisblau, und trotzdem ist da dieses raue Klima und die unverwechselbare Landschaft Schottlands. Überall grasen Kühe und Schafe. Irgendwie scheint hier die Zeit stehen geblieben zu sein. Ich fühle mich hier tatsächlich von der restlichen Welt abgeschlossen. Wer die Einsamkeit sucht, ist hier genau richtig. So schön es hier ist, hier wohnen könnte ich im Leben nicht!
Hier steht ein guter Artikel über die Insel.

Am Abend, als David schon schlief, schmückte ich den Tisch mit Luftschlangen und „Happy Birthday“ Streudeko. Den schiefen Kuchen und die Geschenke stellte ich dazu und legte Kerzen bereit. 
Das Wohnmobil schaukelte im Wind, als ich auch schlafen ging. Heute war ich das erste Mal so richtig müde, und ich wusste, ich würde gut schlafen .

8. Mai, Barra

David hat Geburtstag!

Ich stand vor David auf und machte Frühstück. Heute gab es Pfannkuchen mit Schinken und Käse, und Bert brachte uns noch gerösteten Bacon 🥓.
Anschließend luden wir zu schiefem Kuchen und Champagner zum Anstoßen in unseren Camper 🥂

Eine Kuh hatte sich verlaufen und rannte ständig um unser Wohnmobil herum. Eine Frau versuchte das verschreckte Tier mit zwei Stöcken über den Hügel zurück zu scheuchen.
Dann kam ein Mann mit seinem Van und stellte sich kackfrech zwischen uns, als wenn nirgendwo mehr Platz gewesen wäre! David wollte schon raus, aber Bert war schneller. Nach ein paar Minuten redeten die beiden immer noch, und dann fiel es mir ein: Das war Tony, unser E-Bike Vermieter, der uns unsere für heute gebuchten Fahrräder brachte! 🫣
Es stürmte, und es war kalt und grau, und wir sollten echt heute Fahrrad fahren? Mir war eher nach drinnen bleiben und es gemütlich haben, aber natürlich rissen wir uns zusammen und machten uns, eingemummelt als wären wir in Sibirien, auf in Richtung Castlebay, die andere Seite der Insel. 

In dem Clip hört man sehr gut, wie windig es war!

Und wir fuhren sogar noch weiter bis nach Vatersay, die südlichste und westlichste bewohnte Insel der Äußeren Hebriden von Schottland mit zwei sich gegenüber liegenden wunderschönen Buchten (Bàgh Bhatarsaigh and Bàgh Siar), die über einen Damm mit Barra verbunden ist.

Wir waren eigentlich schon echt kaputt, als wir dort ankamen, denn wir fuhren fast die ganze Zeit gegen den Wind! Wir beschlossen den Rückweg etwas anders zu fahren um den garstigen Steigungen aus dem Weg zu gehen. Das klappte ganz gut, aber trotzdem waren wir platt, als wir zurück waren. Letztendlich sind wir 45 Meilen gefahren, das sind 72 Kilometer. 

Ich kochte eine leckere Chili con Carne, und Di und Bert brachten Salat und Käse und Schottische Hafercracker. Es war urgemütlich, aber wir waren alle so erschöpft, daß wir früh schlafen gingen.

9. Mai, Barra

Ich wurde schon früh wach, weil irgendwas an unserem Wohnmobil rüttelte. Schnell bemerkte ich, daß es der Wind war, und es regnete! Ich stand auf, liess David schlafen und machte es mir gemütlich mit einer Tasse Kaffee und meinem Blog.
Heute ziehen wir eine Insel weiter nach South-Uist, unsere Fähre geht um 15:45 Uhr.

1 Gedanke zu „Zwei Tage auf der Insel Barra“

Ich freue mich über ein paar Worte